KUHBUS

Gedanken zum "KUHBUS" aus Glas in Aufkirch

 

Am Ortsrand von Aufkirch stand von 2001 bis 2002 die Skulptur "Gepfähltes Rind". Mit dieser signifikanten Skulptur wurde der Ort in ganz Deutschland bekannt. Von Beginn an war die Errichtung auf einen begrenzten Zeitraum festgelegt, um mit einem neuen Standort die Bedeutung dann wieder ins Blickfeld zu rücken. Das Ergebnis des Abbaus war eine Leere, die Fragen aufwarf.

 

Verlust und Erleichterung
War das jetzt alles?
Wie geht es weiter?

 

Die gefüllte Leere war der Ansatz, etwas Neues und doch Vertrautes an genau derselben Stelle zu errichten. Die Vergangenheit als Teil der Geschichte nicht zu verbannen und zu vergessen, sondern in Art eines KUHBUS zu bewahren und neu zu entdecken. Der KUHBUS als Brutkasten gefüllter Leere zur Geburt von Neuem. Im Wandel diese lebendigen Erinnerungen zu läutern und einem Neubeginn Raum zu geben.

 

Im Inneren liegen, auf die ganze Fläche verteilt, gebrochene Eierschalen. Das Ei als Urform von werdendem Leben lässt Neues entstehen. Dieser Prozess wird hier vergegenwärtigt. Fragmente bleiben als Wegzeichen zurück.

 

Der KUHBUS als gläserner Brutkasten bietet Wärme und schützenden Raum für das werdende Leben, ebenso wie für die Erinnerungen.

 

Joachim Maria Hoppe